NSG Mürmes: Der Fischteich des Kurfürsten von Trier

Blick in den Kernbereich des Mürmes
Blick in den Kernbereich des Mürmes

Beim Mürmes handelt es sich um den obersten von drei ehemaligen Fischweihern aus kurtrierischer Zeit. Nach Einstellung der Fischereiwirtschaft wurde noch bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg in dem Gebiet Torf gestochen, um die umgebenden Ortschaften mit Brennmaterial zu versorgen.
 
Die ersten Geländeaufkäufe in Rheinland-Pfalz durch Naturschutzverbände überhaupt, die das Land finanziell unterstützte, konnten wir 1978, damals noch als DBV-Gruppe, im Mürmes tätigen. Zusammen mit dem angrenzenden Mittelweiher beträgt die NABU-Eigentumsfläche inzwischen 22,2 ha. Der Mürmes steht seit 1975 unter Naturschutz. Das 43 ha umfassende NSG wurde durch Geländeaufkäufe durch die öffentliche Hand im Rahmen des Maarprogramms de facto wesentlich erweitert.

Im Zuge dieses Programms wurde im Hauptentwässerungsgraben ein Auslaufsperrwerk eingebaut, welches das frühere alljährliche Trockenfallen des Gebietes verhindert und für einen gleichbleibenden Wasserstand sorgt. Probleme bereitet die zunehmende Verbuschung im Inneren des Gebietes durch Weiden, begünstigt durch die Nährstoffeinträge aus den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen. Der Außenbereich wird im Rahmen des Vertragsnaturschutzes landwirtschaftlich genutzt. Unsere Eigentumsflächen haben wir dafür zur Verfügung gestellt.

 

Im Rahmen des von der Stiftung Natur und Umwelt RLP getragenen EU-Life-Projektes "Moore" konnte der Hochmoor-Perlmutterfalter wiederangesiedelt werden. Bisher gab es lediglich drei Vorkommen dieses bedrohten Schmetterlings. Mit blütenreichen Wiesen für den Falter und Moosbeeren als Futterpflanze für die Raupen sind die Existenzbedingungen im Mürmes gegeben. Allerdings liegt der Mürmes zu weit weg vom nächsten Vorkommen, als dass Schmetterlingsweibchen den Mürmes zur Eiablage hätten anfliegen können. In den Jahren 2011 und 2012 wurden daher 40 eiertragende Weibchen im Mürmes freigelassen. Bereits im Jahr 2013 ist die Population auf etwa 100 Tiere angewachsen.

 

Die 2014 bekanntgewordenen Pläne der Ortsgemeinde Mehren, oberhalb des Mürmes Gelände zur Errichtung einer Tomatenfabrik zur Verfügung zu stellen, ist inzwischen vom Tisch. Die als "Gemüseland Vulkaneifel" bezeichnete Anlage soll nunmehr am zuerst geplanten Standort, im Gewerbegebiete Mehren an der Autobahn, errichtet werden.

 

Zur Reduzierung der Nährstoffeinträge in das Moor wurde im Herbst 2015 am westl. Mürmeskopf eine Denitrifikationsanlage installiert.

 

Der Mürmes auf den Internetseiten des NABU-Bundesverbandes: "Der Fischteich des Kurfürsten von Trier": Klicken Sie hier

 

Die nachfolgende Bildergalerie stellt Ihnen den Mürmes etwas genauer vor. Zum Vergrößern Bilder anklicken.

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