Brachen vergrößern Artenvielfalt 26.05.2023
Aktuelles rund um das Motto des NABU
"Für Mensch und Natur"
"Findet Nemo" brachte Clownfischen kein Glück 30.05.2023
Knopfaugen, winziger Schmollmund, Mini-Flossen und ein weißer Kragen um den knallorangen Hals - Menschen rund um den Globus haben sich vor 20 Jahren unsterblich in einen kleinen Fisch verliebt. Kein Wunder: So niedlich wie Clownfische sind nur wenige Meeresbewohner. Das wussten auch die Macher von Pixar: Als am 30. Mai 2003 der Animationsfilm "Findet Nemo" in den USA in die Kinos kam, machte er die Anemonenbewohner mit einem Schlag weltberühmt. Der Hype dauert bis heute an, mit oft negativen Folgen für die zarten Tiere.
"Seit dem Film wollen Leute auf der ganzen Welt unbedingt Clownfische in ihren Aquarien halten, auch hier in Thailand", sagt die Meeresbiologin Tatee Sutadra, die auf der Trauminsel Koh Phi Phi Don arbeitet. "Aber die meisten wissen nicht, wie sie sich richtig um sie kümmern sollen - und das macht es für die Tiere gefährlich." Die 26-Jährige leitet ein Clownfisch-Projekt im Marine Discovery Centre des Resorts SAii Phi Phi Island Village.
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Quelle: GEO
Bei vielen Artengruppen ist in der Agrarlandschaft in Deutschland in den letzten Jahrzehnten ein starker Rückgang zu verzeichnen, sowohl bei der Individuen- als auch bei der Artenzahl. Brachflächen gelten als wirksame Maßnahme, um diesen Rückgang abzubremsen. Forschende des Thünen-Instituts, des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) und der Universität Göttingen haben die Zusammenhänge zwischen dem Anteil der Brachen und der Anzahl und Häufigkeit von Agrarvögeln innerhalb eines neunjährigen Untersuchungszeitraums erforscht.
Dabei zeigte sich nicht nur, dass Brachen generell zu einer Verbesserung der Bestandssituation der Agrarvögel beitragen können – der Nutzen von Brachen hängt auch entscheidend von der Komplexität der umgebenden Landschaft ab. |mehr|
Windräderstopp zum Schutz von Zugvögeln 20.05.2023
Die Niederlande haben erstmals Windräder in ihren Windparks vor der Küste vorübergehend angehalten, um Millionen Zugvögel zu schützen. Die Offshore-Windkraftanlagen in Borssele und Egmond aan Zee wurden am Samstag für vier Stunden abgeschaltet, da ein massiver Vogelzug über der Nordsee vorhergesagt worden sei, teilte die Regierung mit. "Das ist eine internationale Premiere", sagte der niederländische Energieminister Rob Jetten. Nirgendwo sonst auf der Welt würden Windparks im Meer zum Schutz von Vögeln abgeschaltet. Die Regierung wolle die Auswirkungen von Windparks auf die Natur so gering wie möglich halten.
Nach der nun laufenden Pilotphase sollen die Windparks voraussichtlich ab Herbst häufiger abgeschaltet werden. Um den Vögeln einen sicheren Durchzug zu ermöglichen,
sollen die Windparkbesitzer die Geschwindigkeit der Windturbinen während der vorhergesagten nächtlichen Zugzeit auf maximal zwei Umdrehungen pro Minute reduzieren. |mehr|
ZEIT ONLINE
Brände im Westen kanadas wüten weiter 17.05.2023
Die Feuerschutzbehörde Alberta Wildfire registrierte am Sonntag (Ortszeit) 89 Waldbrände, von denen 23 als «außer Kontrolle geraten» eingestuft wurden. Derzeit seien noch immer mehr als 19.000 Menschen evakuiert. Auch für die nahe Zukunft ist keine Entspannung in Sicht: Die Lage sei extrem instabil, sagte Colin Blair, der Direktor der Behörde für Katastrophenschutz Alberta.
Mittlerweile seien in diesem Jahr in der Provinz Alberta bei mehr als 450 Bränden rund 521.000 Hektar Land abgebrannt. Die bislang abgebrannte Fläche entspricht ungefähr einem Drittel der Größe Schleswig-Holsteins. Die Informationsbeauftragte von Alberta Wildfire, Josee St-Onge, sagte: «Wir gehen davon aus, dass die Bedingungen weiterhin schwierig sein werden, und das wird auch in den nächsten Tagen so sein, weil die Hitze und Trockenheit anhalten.» Die Aussicht auf Regen sei gering. Die Brandgefahr sei am Sonntag erneut als extrem eingestuft worden, der Höhepunkt der Gefahr bestehe noch bevor. |mehr|
Quelle: Proplanta
Intensivlandwirtschaft verantwortlich für Vogelverluste 16.05.2023
Die Vögel Europas kämpfen gerade vor unser aller Augen um ihr Überleben: 600 Millionen Vögel haben die Staaten der EU in den letzten vier Jahrzehnten verloren – das entspricht rechnerisch einem Verlust von 40 000 Vögeln Tag für Tag. Man kann es inzwischen sogar hören. Der allmorgendliche Vogelchor hat sich durch den Wegfall von immer mehr Einzelsängern und Vogelarten schon spürbar verändert. Er wird leiser und monotoner.
Ein gänzlich »stummer Frühling« ist zwar noch keine Realität, aber er rückt näher. Denn der Trend hält an, wie systematische Erfassungsprogramme in vielen Ländern zeigen. In Deutschland schätzen Fachleute, dass gegenüber den 1980er Jahren 16 Millionen Vögel verschwunden sind.
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Quelle: Spektrum.de
Braunbär in Bayern löst Kontroverse aus 12.05.2023
Immer wieder Bärenspuren in Oberbayern. Mittlerweile gibt es 2023 mehr als doppelt so viele gesicherte Hinweise auf einen oder mehrere Bären in der Region als im gesamten Vorjahr. Die Diskussion, ob man Bären leben lassen soll, ist neu entfacht
Nach dem gesicherten Nachweis eines Braunbären in Oberbayern will der Traunsteiner Landrat das Tier nicht dauerhaft in seinem Landkreis dulden. Der Bär sei eine
Gefahr für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung, meinte Landrat Siegfried Walch (CSU) am Dienstag. "Ein Nebeneinander von großen Beutegreifern und Weidehaltung ist schlicht und ergreifend
nicht möglich", sagte er. Ein Experte des Bundes Naturschutz in Bayern (BN) widersprach dieser Sichtweise. |mehr|
Quelle: GEO
Klimawandel lässt Gebäude bröckeln 11.05.2023
Seit fast einem Jahrhundert besuchen Bergsteiger das Rifugio Casati, ein vierstöckiges Gebäude in den italienischen Alpen in 3269 Metern Höhe. Im Jahr 2016 bemerkte Renato Alberti, der das Refugium schon 35 Jahre lang beaufsichtigt, einen vertikalen Riss in einer der Außenwände. Alberti, heute 67 Jahre alt, füllte damals die Lücke mit Bauschaum. Doch schon wenige Tage später war der Riss erneut offen. Hier geht etwas Ungewöhnliches vor, dachte er. War der Berg instabil geworden?
Seine Vermutung stieß bei anderen Ortskundigen auf Skepsis. »Damals hatten wir noch eine viel simplere Vorstellung vom Klimawandel«, sagt Riccardo Giacomelli.
Zusammen mit einem Geologen stieg der auf hoch gelegene Gebäude spezialisierte Architekt damals zum Rifugio Casati auf, um die von Alberti entdeckten Risse zu untersuchen. |mehr|
Quelle: Spektrum.de
Gesundheitsrisiko Verkehrslärm 09.05.2023
Schon lange ist bekannt, dass dauerhafter Lärm zu Herzkreislauf-Erkrankungen führen kann. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Umweltbundesamt zeigt, dass sich durch
ständigen Verkehrslärm aber auch das Risiko für Depressionen erhöhen kann. So kann durch eine Zunahme des Straßen-, Schienen- oder Fluglärms um 10 Dezibel das Erkrankungsrisiko um bis zu vier,
fünf und elf Prozent ansteigen. Für eine Angststörungen steigt das Risiko bis zu drei beziehungsweise 15 Prozent. Dirk Messner, Präsident des UBA: „Lärm ist nach wie vor ein viel zu stark
unterschätztes Gesundheitsrisiko in Deutschland. Viele Menschen sind hohen Lärmbelastungen ausgesetzt, die ihre Gesundheit beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern. Unsere Städte ruhiger
und damit attraktiver zu machen, ist deshalb eine wichtige Aufgabe für Wissenschaft und Politik!“ |mehr|
Quelle: Umweltbundesamt
Deutschland lebt auf Pump 04.05.2023
Wenn alle so leben würden wie die Menschen in Deutschland, wären ab Donnerstag alle nachhaltig nutzbaren Ressourcen verbraucht. Umweltschützer fordern einen Umstieg auf Kreislaufwirtschaft.
Bereits an diesem Donnerstag wären die für dieses Jahr verfügbaren natürlichen Ressourcen der Erde verbraucht, wenn alle Menschen so leben würden wie die in
Deutschland. Es wären drei Erden nötig, wenn alle Länder pro Einwohner so viele Naturgüter verbrauchten und Emissionen produzierten wie die Bundesrepublik, teilte die Umweltorganisation
Germanwatch mit. |mehr|
Quelle: Spektrum.de
Fleischfressender Wurm in Deutschlands Gärten 02.05.2023
Er ist braun und glitschig, frisst mit Vorliebe Kleintiere wie Schnecken oder Regenwürmer und hat hierzulande keine natürlichen Fressfeinde: Obama nungara. Der
ursprünglich aus Argentinien stammende Plattwurm breitet sich in Europa aus – und wird auch hierzulande immer mehr zum Problem. |mehr|
Quelle: GEO
"Stunde der Gartenvögel vom 12 - 14. Mai
Der Frühling ist endlich da – und mit ihm zahlreiche Vögel, die wir jetzt wieder beobachten und hören können. Passend dazu ruft der NABU wieder gemeinsam mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und der Naturschutzjugend NAJU zur „Stunde der Gartenvögel“ vom 12. bis zum 14. Mai auf.
Je mehr Menschen mitmachen, desto besser können unsere Expert*innen den Zustand der Vogelpopulationen in unseren Siedlungen
einschätzen. Denn die Beobachtungen helfen dabei, Entwicklungen bei den Beständen über die Jahre hinweg zu verfolgen und wissenschaftlich auszuwerten. |mehr|
Mehr Insektenschutz gefordert 24.04.2023
Zehn Jahre nach dem EU-weiten Teilverbot von drei bienenschädlichen Insektiziden mahnen Experten mehr Anstrengungen für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft an.«Es gibt eine Liste von dringlichen Wünschen», sagte der Berliner Neurobiologe und Bienenforscher Randolf Menzel der Deutschen Presse-Agentur. Grundsätzlich sollte jedes Insektizid nur bei einem akuten Schädlingsbefall eingesetzt werden - und nicht vorbeugend etwa mit dem Beizen der Samen, forderte der emeritierte Professor der Freien Universität Berlin.
Viele synthetische Pestizide vernichten auf dem Acker nicht nur unerwünschte Insekten oder Krankheitserreger, sondern nützliche oder zumindest unschädliche Organismen gleich mit. |mehr|
Quelle: Proplanta
Massensterben von Seeigeln aufgeklärt 23.04.2023
In der Karibik starben in den letzten Jahrzehnten Millionen Seeigel. Lange war unbekannt, was die Verluste auslöste. Nun scheint der Verursacher identifiziert zu sein.
Es begann 1983: Plötzlich begannen Diadem-Seeigel (Diadema antillarum) in der Karibik massenhaft zu sterben. Sie verloren ihre Stacheln, siechten dahin und ein Jahr
später waren 98 Prozent des ursprünglich in Millionen zählenden Bestandes verschwunden. Nur langsam erholte sich die Art von diesem Verlust, als 2022 erneut 95 Prozent aller Individuen
ausgelöscht wurden. Ein Team um Ian Hewson von der Cornell University in New York hat jetzt womöglich den – unerwarteten – Auslöser der Seuche gefunden, wie sie in »Science Advances« berichten:
winzige, parasitär lebende Wimperntierchen. |mehr|
Quelle: Spektrum.de
Tod am Post Tower in Bonn 19.04.2023
Millionen von Vögeln – vom Wintergoldhähnchen bis zum Weißstorch – kommen in diesen Tagen aus ihren Winterquartieren zurück nach Mitteleuropa, um zu brüten. Für viele der Tiere endet der Vogelzug vorzeitig und tödlich: Sie kollidieren mit Gebäuden. Eine Fallstudie.
Graue Wolken ziehen über den Post Tower in Bonn. Vom Rhein weht ein kalter Wind herauf. Heiko Haupt blickt die gläserne Fassade der Post-Konzernzentrale hinauf zu
ein paar Dutzend Bürofenstern, die in der Dämmerung dieses Abends Anfang März hell erleuchtet sind. Auch die Notbeleuchtung in den Treppenhäusern ist von außen deutlich zu erkennen. Es ist
Vogelzug-Zeit. Und diese Lichtquellen können für Zugvögel zur Todesfalle werden. Wie genau, das hat der Biologe in den vergangenen 15 Jahren immer wieder beobachtet – vor allem in den
Hauptmonaten des herbstlichen Vogelzugs. Ganze Nächte lang hat er die Vögel am Turm beobachtet, tote Tiere eingesammelt und bestimmt. |mehr|
Quelle: Spektrum.de
Ein Stück mehr Wildnis in Hessen 17.04.2023
Vielversprechende Aussichten auf die Wildnisentwicklung am Vogelsberg: Das Gebiet „Laubacher Wald – Westlicher Vogelsberg“ in Mittelhessen umfasst nach einer Erweiterung nun eine Fläche von 1200 Hektar.
Mit einer Förderung aus dem Wildnisfonds konnte die NABU-Stiftung die Nutzungsrechte für Teile des Stadtwaldes Hungen erwerben. Gemeinsam mit Staatswaldflächen und
den bereits 2020 durch die NABU-Stiftung erworbenen Flächen aus Privatbesitz entsteht hier ein einzigartiges Waldwildnisgebiet. |mehr|
Quelle: Wildnis in Deutschland
Tigerpopulation in Indien steigt wieder 13.04.2023
In Indien leben erstmals seit anderthalb Jahrzehnten wieder mehr als 3000 Tiger in Freiheit. Einer am Sonntag veröffentlichten Zählung zufolge wurden im gesamten Land 3167 Tiger in freier Wildbahn erfasst. Dies entspricht einem Anstieg um 200 Tiere im Vergleich zur vorherigen Zählung von 2019. In früheren Jahrzehnten war die indische Tiger-Population allerdings um ein Vielfaches zahlreicher. Indien ist das Land mit den mit Abstand meisten Tigern der Welt. Premierminister Narendra Modi sagte am Sonntag bei einer Veranstaltung im Süden des Landes, 75 Prozent der weltweit gezählten Tiger lebten in Indien. Die nun veröffentlichte Zählung sei ein "stolzer Moment" für sein Land und ein Erfolg für die gesamte Welt.
Die Wachstumsrate bei der Tigerzahl hat sich indes im Vergleich zur vorherigen Vierjahresperiode von 30 auf sieben Prozent verlangsamt. Zudem ist die Population im
Vergleich zu früheren Jahrzehnten weiterhin verschwindend klein. 1900 lebten nach Schätzungen weltweit noch 100.000 Tiger. Die Zahl sank in den vergangenen 100 Jahren um mehr als 93 Prozent, nur noch in 13 Ländern leben Tiger in freier Wildbahn. |mehr|
Quelle: Umwelt Panorama
Willkommen im Biberland 07.04.2023
Am 7. April ist internationaler Tag des Bibers. Zeit, den Nager zu ehren: Wo er tätig sein darf, entfaltet er segensreiche Wirkung. Wenn nur die Kommunikation stimmt.
Spitz zernagte Baumstümpfe ragen aus dem Unterholz, gefällte Stämme liegen kreuz und quer in der Landschaft, unter den Schuhen schmatzt das Wasser. Wer das Revier
eines Bibers betritt, ist mitunter regelrecht geschockt. Hier geht es wüst zu, ganz anders als in einer von Menschenhand geformten Kulturlandschaft. Doch so robust der Biber auch zu Werke gehen
mag, so wertvoll ist sein Beitrag: Er korrigiert unsere menschlichen Fehler. |mehr|
Quelle: Spektrum,de
Ozonschädignde FCKW reichen sich in der Atmosphäre an 06.04.2023
Weil Fluorchlorkohlenwasserstoffe die Ozonschicht zerstören, ist die Produktion seit 2010 verboten. Dennoch stieg die Konzentration mancher dieser Stoffe zuletzt auf Rekordwerte.
In der Atmosphäre haben sich einer Studie zufolge in den vergangenen Jahren fünf Typen langlebiger, Ozon abbauender Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) immer
stärker angereichert. Die Emissionen sollen hauptsächlich aus Prozessen stammen, die nicht den derzeitigen Kontrollen des Montrealer Protokolls unterliegen, wie ein Forschungsteam im Fachjournal
»Nature Geoscience« schreibt. |mehr|
Quelle: SPIEGEL
Auch im Wald gehen die Insekten zurück 05.04.2023
Nicht nur auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, auch im Wald ist die Zahl der Insekten in den vergangenen 15 Jahren drastisch geschrumpft. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der Technischen Universitäten Darmstadt und München in einer neuen Studie. Demnach sei die Individuenzahl bei mehr als 60 Prozent der untersuchten Insektenarten rückläufig. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift »Communications Biology« veröffentlicht.
Die Fachleute untersuchten, wie sich die Populationen von 1805 Insektenarten, darunter vorwiegend Käfer und Echte Wanzen, in den Jahren zwischen 2008 und 2017 in
deutschen Wäldern entwickelten. Dabei zeigte sich, dass größere und häufigere Arten besonders stark rückläufig sind. Während bei pflanzenfressenden Insekten die Individuenzahl bei etlichen Arten
sogar etwas mehr zu- als abnahm, gingen bei allen anderen Ernährungstypen wie Räubern oder Totholz-Zersetzern deutlich mehr Arten in ihrer Individuenzahl zurück. |mehr|
Quelle: Spektrum.de
Umweltverbände klagen gegen Pestizidzulassung 04.04.2023
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und foodwatch gehen erstmals juristisch gegen die Zulassungen von Pestizid-Produkten vor. Dazu hat die DUH Widersprüche beim
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gegen die Zulassungen mehrerer Pflanzenschutzmittel, unter anderem mit Glyphosat, eingereicht. Die DUH kündigt an zu klagen, sollte den
Widersprüchen nicht abgeholfen werden. Ziel der zunächst fünf Musterverfahren ist es, den Verkauf von ausgewählten Produkten mit besonders giftigen und umweltschädlichen Wirkstoffen zu stoppen.
Bislang hindert die Bundesregierung deutsche Umweltverbände daran, die Zulassung von Pestiziden zum Schutz der Chemiekonzerne gerichtlich zu überprüfen. Bereits im November vergangenen Jahres
hatte die DUH durch den Europäischen Gerichtshof klären lassen, dass Umweltverbände in Deutschland basierend auf der Aarhus-Konvention gegen alle Typ- und Produktzulassungen mit schädlichen
Umweltauswirkungen vorgehen dürfen. Das im aktuellen Umweltrechtsbehelfsgesetz enthaltene Verbot solcher Klagen sei schlicht EU-rechtswidrig und ab sofort nichtig. |mehr|
Quelle: DeutscheUmwelthilfe
Zu wenig Aas in der Landschaft 31.03.2023
Für Vogelliebhaber war es das Erlebnis schlechthin. Mitte Februar hatte ein ausgewachsener Gänsegeier in der Nähe von Weilheim bei Unterhausen für Aufsehen gesorgt.
„An und für sich war das Exemplar in einem guten Zustand, nur an der etwas eingefallenen Brust sah man, dass er auf dem Weg war, zu verhungern“, erzählt Hans-Joachim Fünfstück vom Landesbund für
Vogel- und Naturschutz (LBV). Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen seien Gänsegeier bisher nur im Sommer gesichtet worden – meist in den Bergen. Der Vogel bei Weilheim hat mit seiner eingefallenen
Brust ein mittlerweile großes Problem offenbart. „Es gibt nicht mehr genug tote Tiere in der Landschaft, so dass Aasfresser zunehmend Schwierigkeiten haben, ausreichend Nahrung zu finden“, betont
Fünfstück. |mehr|
Quelle: Spektrum.de
Europarekord bei Wolfswanderung 27.03.23
M237 wurde im Kanton Graubünden geboren, vom Bündner Amt für Jagd und Fischerei besendert und wanderte vom Juni 2022 bis März 2023 hunderte Kilometer Richtung Osten bis zur ungarisch-slowakischen Grenze. Damit gelang dem Kanton Graubünden die einzigartige Dokumentation der längsten bisher bekannten Wanderung eines Wolfes in Europa. |mehr|
Quelle: KORA
Sicher ist, so wird das nichts 21.03.2023
So, wie es jetzt läuft, wird das nichts mit dem Klimaschutz, fasst der IPCC die Klimapolitik zusammen. Warum überhaupt noch das Klima schützen? Auch darauf hat er eine Antwort.
Zuerst die gute Nachricht: Noch ist nichts verloren. Technisch und physikalisch wäre es immer noch möglich, die Pariser Klimaziele einzuhalten und damit der
Menschheit eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Und das, obwohl der Klimawandel schneller voranschreitet als gedacht. Die vielen schlechten Nachrichten in der neuesten Veröffentlichung des
Weltklimarats lassen sich ebenfalls auf eine einfache Formel bringen: So wird das nichts. So, wie die Weltgemeinschaft gerade ihrer existenziellen Krise begegnet, kann der Klimawandel nicht auf
ein erträgliches Niveau begrenzt werden. |mehr|
Quelle: Spektrum.de
Deutsche Bahn verzichtet auf Glyphosat 16.03.2023
Der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) begrüßt die Entscheidung der Deutschen Bahn, auf den Einsatz des Totalherbizids Glyphosat schon ab diesem Jahr vollständig zu verzichten. „Mit ihrem Glyphosat-Ausstieg setzt die Deutsche Bahn ein wichtiges Statement für eine Abkehr von chemisch-synthetischen Pestiziden und unterstützt gezielt die Suche nach umweltschonenderen Alternativen. Dies verdient umso mehr Respekt, als die Vegetationskontrolle im Bahngleis unmittelbar sicherheitsrelevant ist und damit besonders hohen Anforderungen genügen muss“, sagte DNR-Präsident Kai Niebert.
Die Deutsche Bahn ist bislang der größte Einzelverbraucher von Glyphosat in Deutschland und möchte künftig den Bewuchs im Gleis mit einer Kombination aus digitaler Vegetationskontrolle, Einsatz von mechanisch-manuellen Verfahren und Nutzung von Pelargonsäure bekämpfen. Damit vollzieht die Bahn auf ihren Flächen den umweltpolitisch überfälligen Glyphosat-Ausstieg und macht deutlich, dass es schon heute zahlreiche umweltschonende Alternativen gibt. |mehr|
Quelle: DNR
Glyphosat schädigt Nützlinge 13.03.2023
Somit trägt Glyphosat direkt zum Insektensterben bei. Und das, obwohl Glyphosat als Unkrautvernichter eigentlich keine Insekten schädigen sollte. |mehr|
Quelle: Umweltinstitut München e.V.
Flächenverbrauch in Deutschland nimmt weiter zu 12.03.2023
Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Flächennutzung lenken den Blick auf das schleichende Problem des erneut zunehmenden Flächenverbrauchs. 55 Hektar betrug 2021 die tägliche Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland.
In einer Größenordnung von 55 Hektar oder bildlicher ausgedrückt fast 78 Fußballfeldern gehen demnach durch die Ausweitung der Siedlungsgebiete bundesweit täglich
wertvolle Natur- und Landwirtschaftsflächen verloren. Dabei haben sich Bund, Länder und Kommunen in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie vorgenommen, den Flächen-verbrauch bis 2030 auf unter 30
Hektar pro Tag zu reduzieren. |mehr|
Quelle: Sonnenseite
Oderausbau vorläufig gestoppt 10.03.2023
Der weitere Ausbau der Oder auf polnischer Seite ist vorerst gestoppt. Das Oberste Verwaltungsgericht der Republik Polen hob die Genehmigung des Oder-Ausbaus
vorläufig auf, berichtet der Deutsche Naturschutzring (DNR) – und bestätigte somit den Beschluss des Verwaltungsgerichts in Warschau. Der Beschluss ging auf die Klage der Umweltorganisationen
DNR, NABU und BUND zurück. Noch liegt die Begründung der Entscheidung nicht vor, allerdings bestätigte das Oberste Verwaltungsgericht den Beschluss gegenüber der Rechtsanwaltskanzlei der
Umweltverbände. |mehr|
Das Comeback des Iberischen Luchses 09.03.2023
Der Iberische Luchs, eine der am stärksten gefährdeten Katzen der Welt, hat sich in Portugal in nur wenigen Jahren wieder vermehrt. Eine Reportage über eine überraschend erfolgreiche Auswilderungskampagne.
Salão und Sidra kommen langsam aus ihren Transportkisten und setzen ihre Pfoten auf die warme Erde eines Ackers. Es ist ein sonniger Tag Anfang Mai und eine
Menschenmenge von rund 75 Personen, darunter Regierungsbeamte, Schulkinder und Fernsehteams, beobachtet von der Ecke des brachliegenden Feldes aus, wie Salão in gemächlichem Tempo
vorbeitrabt. Sidra folgt bald darauf mit höherer Geschwindigkeit. Die beiden jungen Iberischen Luchse – honigfarben mit schwarzen Flecken, Ohrbüscheln und kurzen, schwarz getuschten
Schwänzen – verschwinden in einem Dickicht aus Sträuchern. |mehr|
Quelle: Spektrum.de
Karpaten weiter von illegaler Abholzung betroffen 08.03.2023
Die rumänische Regierung geht offenbar nach wie vor nicht hinreichend gegen illegale Abholzung in den dortigen Karpaten vor. Darauf weisen zumindest die aktuellen Ergebnisse des Rechercheprojekts „Deforestation Inc“ hin. Wie die Umweltorganisation EuroNatur am vergangenen Donnerstag (2.3.) werden nach wie vor Wälder „von unschätzbarem Wert für die Biodiversität unseres Kontinents und das Weltklima großflächig zerstört“.
Vor knapp drei Jahren hatte die Kommission der Regierung in Bukarest bereits in einem EU-Vertragsverletzungsverfahren mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) gedroht. Der agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA im Europaparlament, Martin Häusling, beklagte vorige Woche, dass selbst in geschützten Gebieten illegal Holz gerodet werde. |mehr|
Quelle: proplanta
Kampf statt Gesang 22.02.2023
Zu den großen Erfolgen des Naturschutzes gehört es, dass sich die Bestände der meisten Walarten mit dem Verbot beziehungsweise der starken Einschränkung des Walfangs weltweit wieder gut erholt haben. Die Zahl der Buckelwale vor der australischen Ostküste stieg beispielsweise von 3700 Tieren 1997 auf 27 000 Exemplare im Jahr 2015. Und das wirkte sich auf das Verhalten der Meeressäuger aus, wie eine Studie von Rebecca Dunlop von der University of Queensland und ihrem Team in »Communications Biology« nahelegt.
Um Weibchen von sich zu überzeugen, singen Walbullen inzwischen deutlich seltener als Ende des letzten Jahrhunderts. Stattdessen kämpfen sie häufiger gegen
Konkurrenten. Das zeigen Daten, die über Jahrzehnte vor Queenslands Küsten gesammelt wurden. |mehr|
Quelle: Spektrum.de
Bleischrot in Feuchtgebieten verboten 21.02.2013
In allen 27 EU-Staaten (sowie in Island, Norwegen und Lichtenstein) gilt seit dem 15. Februar ein Verbot für die Verwendung bleihaltiger Munition in Feuchtgebieten. Mit diesem Gesetz wird das Leben von rund einer Million Wasservögel pro Jahr gerettet, die derzeit in der EU an Bleivergiftung in Folge der Jagd sterben.
Bleischrot ist besonders problematisch für Wasservögel, da sie die kleinen Bleikugeln verschlucken, weil sie diese fälschlicherweise für kleine Sand- oder
Steinpartikel halten. Diese brauchen Enten und Co. für ihre Verdauung. Das Verbot wird auch die sogenannten Sekundärvergiftungen von Greifvögeln und anderen Aasfressern verringern, die regelmäßig
vergiftet werden, wenn sie mit Bleischrot kontaminierte Beute verzehren. |mehr|
Quelle: Euronatur
Künstlicher Wohnraum für heimatlose Tiere 20.02.2023
Im ersten Moment erinnern die gewellten, gefurchten und wabenartigen Oberflächen an abstrakte Kunst. Doch die aus Beton gegossenen Kacheln, die die Kaimauern im Hafen von Sydney bedecken, sollen Schnecken, Muscheln und anderen Meeresbewohnern dabei helfen, sich wieder an den befestigten Küstenstreifen anzusiedeln. Denn für marine Organismen sind glatte Flächen ohne Nischen und Verstecke unbewohnbar. In der Folge gehen komplexe Ökogemeinschaften verloren. In Australien haben sich deshalb Meeresbiologen mit Industriedesignern zusammengetan, um die kahlen Hochwasserschutzmauern in lebende Wälle (englisch: living seawalls) zu verwandeln.
In Sydney läuft das Projekt bereits seit Jahren mit Erfolg: Die Kacheln seien mittlerweile fast vollständig besiedelt, verkündeten die Forscher im Dezember 2022 auf
Twitter: Mehr als 115 Arten lebten mittlerweile darin, darunter Seetang, Fische sowie Schnecken und andere wirbellose Tiere. |mehr|
Quelle: Spektrum.de
Schildkröteninvasion im Ländle 18.02.2023
Ein Forschungsteam mit Dr. Melita Vamberger von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden sowie Benno Tietz und Dr. Johannes Penner von der Universität
Freiburg konnte erstmals zeigen, dass drei ursprünglich in Nordamerika beheimatete Schildkrötenarten sich in Deutschland in der Natur fortpflanzen – so weit im Norden wie nie zuvor nachgewiesen.
Genetische Untersuchungen der Tiere legen nahe, dass dies in den betreffenden Populationen von Pseudemys concinna, Graptemys pseudogeographica and Trachemys scripta regelmäßig geschieht – die
gepanzerten Reptilien haben sich in ihrem neuen Lebensraum in Baden-Württemberg etabliert. In ihrer nun in der Fachzeitschrift „NeoBiota“ erschienene Studie weisen die Forschenden auf mögliche
Gefahren hin, welche die invasiven Schildkröten für bedrohte heimische Arten und Ökosysteme darstellen können, schlagen Präventionsmöglichkeiten vor und fordern Untersuchungen zum konkreten
Einfluss der nun heimisch gewordenen Arten. |mehr|
Quelle: idw - Informationsdienst Wissenschaft
Europas Froschhunger hat drastische Folgen 13.02.2023
Zwischen 2010 und 2019 importierten die Länder der Europäischen Union mehr als 40 Millionen Kilogramm Froschschenkel – dafür mussten rund zwei Milliarden Frösche sterben. Der Appetit auf Froschfleisch hat in den Herkunftsländern allerdings drastische Folgen, wie eine Studie von Mark Auliya vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels in Bonn und seinem Team in »Nature Conservation« zeigt. Die EU solle schnellstmöglich Maßnahmen ergreifen, um den Handel zu kontrollieren, bevor ganze Arten aussterben könnten.
»Der internationale Handel mit Froschschenkeln ist ein Schwarzes Loch: sei es wegen des Mangels an artspezifischen Handelsdaten, die erforderlich sind, um
Nachhaltigkeit zu gewährleisten, oder wegen der zahlreichen Fehletikettierungen im Handel oder der schwierigen Identifizierung der Arten, sobald sie verarbeitet, gehäutet und gefroren sind«, sagt
Aulyia. Um die europäische Nachfrage vor allem in Frankreich zu decken, importiert die EU seit Jahrzehnten Froschschenkel. In den 1970er und 1980er Jahren stammten sie überwiegend aus Indien und
Bangladesch, doch brachen durch die starke Jagd die südasiatischen Bestände zusammen. Die beiden Staaten verboten daraufhin den Export. |mehr|
Quelle: Spketrum.de
Wettflug um die besten Brutplätze 12.02.2023
Der Kranichrückzug nimmt weiter an Fahrt auf. Zum Anfang der Woche zogen viele Kraniche vor allem über Nordrhein-Westfalen. Sie kamen über die Ardennen und Eifel, zogen über das Ruhrgebiet nach Ostwestfalen.
Im Laufe der Wochen waren auf allen Hauptrouten deutschlandweit Kraniche zu sehen, aktuell besonders stark über Hessen. „In den letzten Tagen sind schon einige
Tausend Kraniche durch Hessen gezogen“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Das Bundesland liegt in einer Hauptzugroute der Kraniche auf ihrem Weg von den Winterquartieren
in Nordfrankreich und Spanien zu ihren Brutgebieten nach Ostdeutschland und Nordeuropa. Bis zu 250.000 Kraniche werden es in den kommenden Wochen sein, die über Hessen hinweg ziehen. Sie sind
besonders gut bei südwestlichen Winden und sonnigem Wetter zu beobachten. Da lassen sie sich vom Wind tragen und können so Energie sparen. |mehr|
Feuchtgebiete: Die Zeit drängt 04.02.2023
Feuchtgebiete gehören zu den vielseitigsten und zugleich gefährdetsten Ökosystemen der Erde. Jährlich wird am 2. Februar mit dem „Welttag der Feuchtgebiete“ auf deren Bedeutung und auf das Bestehen der Ramsar-Konvention hingewiesen. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Es ist Zeit, Feuchtgebiete wiederherzustellen!“. Für den Welttag bieten das Internationale Ramsar-Sekretariat und das Bundesamt für Naturschutz deutsch- und englischsprachige Informations-Materialien an, die zeigen, wie wichtig Feuchtgebiete sind. Feuchtgebiete wie Auen, Quellen, Sümpfe, Küsten, Bachläufe und Seen leisten eine Vielzahl ökologischer Aufgaben: Sie sind Lebensräume für gefährdete Arten, spielen eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf und tragen nicht nur zur Sicherung unseres Trinkwassers und zum Hochwasserschutz bei, sondern sind als Kohlenstoff-Speicher auch ganz entscheidend für den Klimaschutz. Allerdings sind sie auch das am stärksten bedrohte Ökosystem der Erde: Feuchtgebiete gehen derzeit dreimal schneller verloren als Wälder. Seit 1970 sind weltweit mindestens 35 Prozent der Feuchtgebiete verschwunden.|mehr|
Quelle: Bundesamt für Naturschutz
Geparden für Indien 02.02.2013
In Indien lebten lange asiatische Geparden, bis die Spezies im Jahr 1952 für im Land ausgerottet erklärt wurde. Von den in früheren Jahrhunderten vom Nahen Osten bis auf den indischen Subkontinent verbreiteten Tieren leben heutzutage nur noch wenige Exemplare in Iran. |mehr|
Quelle: SPIEGEL Wissenschaft