Aktuelles rund um das Motto des NABU

 

             "Für Mensch und Natur"

 

 EU Vogelschutzrichtlinie: Blauer Brief aus Brüssel   19.03.2024

Der Kiebitz hat dramatische Bestandsinbußen erlitten
Der Kiebitz hat dramatische Bestandsinbußen erlitten

Die EU-Kommission hat am 13. März 2024 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet: Das Land habe die Maßnahmen zur Erhaltung wild lebender Vogelarten gemäß der aus dem Jahr 1979 stammenden Vogelschutzrichtlinie nicht hinreichend realisiert. Für fünf Vogelarten fehle die Ausweisung der für diese Arten zahlen- und flächenmäßig geeignetsten Gebiete. Für 220 von 742 bestehenden Schutzgebieten seien noch keine Erhaltungsmaßnahmen festgelegt worden. Nach Ansicht der Kommission reichen die von Deutschland innerhalb und außerhalb des Netzes der Schutzgebiete ergriffenen Maßnahmen bislang nicht aus, um die Anforderungen der Richtlinie zu erfüllen. Deutschland habe darüber hinaus das Schutzgebiet „Unterer Niederrhein“ nicht ausreichend geschützt. Deutschland hat nun zwei Monate Zeit, auf das Aufforderungsschreiben zu reagieren. In diesem Zusammenhang lohnt der Rückblick auf den Kommentar, den die EGE zum 40. Geburtstag der Europäischen Vogelschutzrichtlinie schrieb – das war vor fünf Jahren. |mehr|

Quelle: EGE

 

       Spuckattacke gegen Seeadler   12.03.2024

Kegelrobben auf einer Sandbank
Kegelrobben auf einer Sandbank

Mit einem außergewöhnlichen Verhalten hat eine Robbe an der britischen Küste die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern auf sich gezogen. Wie die University of Portsmouth kürzlich mitteilte, sah eine Vogelbeobachterin, wie eine Kegelrobbe an der Küste der Isle of Wight einen Wasserstrahl auf einen Seeadler spuckte. Der Greifvogel näherte sich demnach der Wasseroberfläche – wohl, um einen Fisch zu fangen –, als die Robbe zu der Spuckattacke überging. Zuvor seien Warnrufe ohne Wirkung geblieben. |mehr|

 Quelle: SPIEGEL Wissenschaft

 

  Treibhausgasemissionen aus Niedersachsens 

  Mooren größer als bisher gedacht   08.03.2024

Entwässerungsgraben in einem Moor
Entwässerungsgraben in einem Moor

Niedersachsen ist das moorreichste Bundesland Deutschlands. Gut 6000 Quadratkilometer Moore und weitere kohlenstoffreiche Böden gibt es zwischen Nordseeküste und Harz. Diese Böden enthalten Kohlenstoff, der sich dort über Jahrtausende unter Wasserüberschuss abgelagert und erhalten hat. Heutzutage sind viele dieser Standorte entwässert, und der Kohlenstoff wird an der Luft nach und nach zu klimarelevantem Kohlenstoffdioxid umgewandelt. Entsprechend sind hierzulande die Treibhausgasemissionen aus diesen Böden hoch. Nach den jüngsten Berechnungen des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) betragen sie 15,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr. Das sind 5,2 Millionen Tonnen mehr als in der letzten Berechnung aus dem Jahr 2015. Diese Ergebnisse hat das LBEG jetzt in seinen Geofakten 45 veröffentlicht. |mehr|

Quelle: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie

 

Ebay stoppt Verkauf von Habichtfangkörben   05.03.2024

Habichtfangkorb mit Taube als Köder
Habichtfangkorb mit Taube als Köder

Auf der deutschen Seiten der Online-Plattform Ebay dürfen Verkäufer keine Habichtfangkörbe mehr verkaufen. Die Firma reagiert damit auf die Ergebnisse einer Untersuchung des Komitees gegen den Vogelmord, in der die Seite als der mit Abstand größte Marktplatz für Habichtfangkörbe in Deutschland identifiziert wurde. Wie unsere Berechnungen zeigen, wurden in den letzten Jahren mindestens 1.232 Habichtfangkörbe allein über Ebay verkauft, im Schnitt 248 pro Jahr. Als Anbieter traten rund ein Dutzend verschiedene Händler für Jagdausrüstung sowie Tauben- und Geflügelzuchtbedarf in Erscheinung. Ebay hat sofort reagiert und die Greifvogelfallen aus dem Sortiment genommen. Lesen Sie die Studie hier.

Quelle: Komitee gegen Vogelmord

    EU: Renaturierungsgesetz angenommen   27.02.2024

Entwässertes Niedermoor mit Entwässerungsgraben
Entwässertes Niedermoor mit Entwässerungsgraben

Das Europäische Parlament hat heute (Dienstag) in Straßburg mit knapper Mehrheit das weltweit erste Gesetz für eine umfassende Renaturierung geschädigter Ökosysteme in ganz Europa angenommen: das Renaturierungsgesetz. Im Folgenden die wichtigsten Fragen und Antworten zu diesem Vorhaben, das die europäische Landschaft in den kommenden Jahrzehnten aus ihrer Abwärtsspirale befreien soll. |mehr|

Quelle: Spektrum.de

 

        Im Jahr des Eichhörnchens   26.02.2024

In Wald, Park und Garten zu Hause
In Wald, Park und Garten zu Hause

Viele sehen sie fast täglich über Gehwege, durch Gärten und auf Bäume flitzen, doch wie gehen Eichhörnchen mit veränderten Umweltbedingungen um? Um das herauszufinden, führen das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und der NABU in Kooperation mit nabu-naturgucker.de ein bundesweites bürgerwissenschaftliches Projekt zu Eichhörnchen in Deutschland durch. Dafür werden Bürger:innen gesucht, die im besten Falle an einem festen Standort wie dem eigenen Garten oder im Park regelmäßig Eichhörnchen beobachten. |mehr|

Quelle: Leibniz-IZW

 

     Jagd auf Delphine nimmt zu   09.02.2024

Große Tümmler kommen auch in Nord- und Ostsee vor.
Große Tümmler kommen auch in Nord- und Ostsee vor.

Mehr als 100.000 Delfine, Schweinswale und Kleinwale werden nach Schätzungen von Tierschützern weltweit pro Jahr getötet. Zu vermuten seien noch weitaus höhere Zahlen, die Dimension lasse sich aber nicht genau abschätzen, teilte Sandra Altherr, Biologin und wissenschaftliche Leiterin bei der Tierschutzorganisation Pro Wildlife, mit. "Es ist eine Blackbox." Pro Wildlife hat gemeinsam mit der Whale and Dolphin Conservation (WDC) eine neue Analyse zum Delfinfang ausgearbeitet. Der Bericht "Small Cetaceans - Even Bigger Problems" wertet 250 Studien und andere Quellen aus. Demnach hat sich die Situation für Delfine und kleine Wale in den letzten Jahren nochmals verschlimmert. Die Jagd auf die Tiere treibe einige Populationen an den Rand des Aussterbens, teilten die Tierschutzorganisationen mit. |mehr|

Quelle: GEO

 

         Giftmüll als Rohstoff?   07.02.2024

Aus einem gefährlichen Abfallprodukt, das bei der Erzeugung von Aluminium massenhaft anfällt, lässt sich möglicherweise in großem Stil reiner Stahl herstellen. Eine Forschungsgruppe um Matic Jovičević-Klug vom Max-Planck-Institut für Eisenforschung hat aus dem stark eisenhaltigen Rotschlamm, wie der Abfall umgangssprachlich genannt wird, in einem Lichtbogenofen innerhalb von Minuten elementares Eisen hergestellt. Dieses lässt sich weiter zu Stahl verarbeiten. Mit dem neuen Ansatz entsorgt man nicht nur den umweltschädlichen Giftmüll –das Verfahren lohnt sich auch wirtschaftlich, wie die Forscher in der Fachzeitschrift »Nature« schreiben. |mehr|

Quelle: Spektrum.de

 

               Mähroboter und Igel   05.02.2024

Mähroboter können Igel tödlich verletzen
Mähroboter können Igel tödlich verletzen

Forschende des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) analysierten 370 in Deutschland dokumentierte Fälle von Schnittverletzungen an Igeln, die auf elektrische Gartenpflegegeräte zurückzuführen sind. Knapp die Hälfte der zwischen Juni 2022 und September 2023 aufgefundenen Igel überlebte die Verletzungen nicht. Die Daten weisen ein ernstes Tier- und Artenschutzproblem für diese besonders geschützten Tiere nach, denn die meisten Igel wurden erst Stunden bis Tage nach den Unfällen gefunden. In zwei weiteren Forschungsarbeiten analysierten die Forschenden in einem internationalen Team, wie Igel individuell auf einen sich nähernden Mähroboter reagieren. Die beobachteten Verhaltensreaktionen der Igel liefern Schlüsselinformationen für einen wissenschaftlich fundierten, standardisierten Igel-Sicherheitstest für solche Geräte. Die drei Forschungsarbeiten sind in der Sonderausgabe „Applied Hedgehog Conservation Research“ der Fachzeitschrift „Animals“ erschienen. |mehr|

Quelle: IZW Berlin

 

   NABU und Diakonie: Klimageld jetzt   23.01.2024

Während die Erhöhung des CO2-Preises von 35 Euro auf 45 Euro pro Tonne seit Anfang des Jahres umgesetzt ist, hat die Bundesregierung der raschen Einführung eines Klimagelds für diese Legislaturperiode nun faktisch eine Absage erteilt. Das trifft vor allem Menschen mit geringeren Einkommen besonders hart und stellt die Akzeptanz von Klimaschutz in der Bevölkerung insgesamt auf die Probe, so Diakonie Deutschland und NABU. Der evangelische Wohlfahrtsverband und der Umweltverband appellieren an die Bundesregierung, das Klimageld noch in dieser Legislaturperiode umzusetzen und auszuzahlen. |mehr|

Quelle: Diakonie

 

   Tausende fordern bessere Agrarpolitik   22.01.2024

Auch der NABU fordert eine bessere Agrarpolitik
Auch der NABU fordert eine bessere Agrarpolitik

Etwa 8.000 Menschen und 50 Traktoren versammelten sich Samstag zur jährlichen Agrar-Demo unter dem Motto "Wir haben es satt". Bäuerinnen und Bauern aus konventioneller und biologischer Landwirtschaft zogen gemeinsam mit Naturschützer:innen und kritischen Verbraucher:innen durch das Berliner Regierungsviertel. Trotz Schnee und Kälte war die Stimmung gut und wurde sogar mit ein paar Sonnenstrahlen belohnt. Die Forderungen waren ebenso klar wie weitgehend. Zugang zu gesundem und umweltgerechtem Essen für alle Menschen weltweit, faire Preise und gerechte Löhne zählten genauso dazu wie artgerechte Tierhaltung, Natur- und Klimaschutz. |mehr|

Quelle: Klimareporter

 

 2023 - ein Jahr der Klimaextreme   17.01.2024

Gewittersturm mit Starkregen
Gewittersturm mit Starkregen

2023 war klimatisch ein weiteres Jahr der Extreme. Die globale Durchschnittstemperatur lag in diesem Jahr 1,48 Grad Celsius über dem vorindustriellen Mittel. Gleichzeitig gab es außergewöhnliche Hitzewellen und Dürren, extreme Stürme und katastrophale Niederschläge. Studien des europäischen Konsortiums Xaida, an dem auch ein Team des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie beteiligt sind, bestätigen nun, dass solche menschengemachte Klimawandel extreme Wetter- und Klimaereignisse wahrscheinlicher und heftiger macht. Partnerorganisationen des Konsortium stellten am 9. Januar Analysen vor, wie die Erderwärmung einzelne Extremereignisse des Jahres 2023 beeinflusst hat. |mehr|

Quelle: Sonnenseite

 

    Reich, reicher, noch reicher   16.01.2024

Die reichsten Fünf - Stundenlohn: 14 Millionen Dollar
Die reichsten Fünf - Stundenlohn: 14 Millionen Dollar

Die fünf reichsten Männer der Welt haben ihr Vermögen seit 2020 mehr als verdoppelt. Das entspricht einem Gewinn von 14 Millionen US-Dollar pro Stunde. Gleichzeitig sind weltweit fast fünf Milliarden Menschen ärmer geworden. Das zeigt der Bericht "Inequality Inc.", den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam zu Beginn des Weltwirtschaftsforums im Schweizer Ferienort Davos veröffentlicht. Darin fordert Oxfam eine Besteuerung großer Vermögen. Es gilt, diese Mittel in den Klimaschutz, den Ausbau von Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Sicherung zu investieren – hier und weltweit. |mehr|

Quelle: Oxfam

 

Braunbär aus Schlingfalle befreit   14.01.2024

Braunbär mit Jungtier
Braunbär mit Jungtier

Es wirkte fast wie ein Weihnachtswunder: Am 26. Dezember ist es Naturschützern von mehreren albanischen und griechischen Organisationen gelungen, eine Bärin zu befreien, die nördlich der Prespa-Seenregion in eine Schlingfalle geraten war. Das Tier konnte vermutlich so lange überleben, weil es sich von Wurzeln und Blättern in seiner unmittelbaren Umgebung ernährt hat. Nach den Wilderern, die die illegale Schlingfalle aufgestellt haben, wird ermittelt. |mehr|

Quelle: Euronatur

 

    Die Zahl getöteter Haie steigt   12.01.2024

Abgetrennte Haiflossen
Abgetrennte Haiflossen
Immer mehr Haie fallen der Fischerei zum Opfer – trotz einer ganzen Reihe von Schutzgesetzen. Laut einer aktuellen Schätzung sei die Zahl der durch gezielte Jagd oder als Beifang ums Leben gekommenen Haie zwischen 2012 und 2019 von 76 Millionen auf 80 Millionen Tiere gestiegen.

 

Mehr als 30 Prozent zählten demnach zu gefährdeten Arten. Zwar haben viele Länder das sogenannte Shark-Finning, das Abtrennen der Haiflossen, verboten. Doch das hat der im Fachblatt »Science« veröffentlichten Studie zufolge dazu geführt, dass vermehrt auch der restliche Haikörper verwertet wird – dem Schutz der Tiere kamen die Regelungen nicht zugute. |mehr|

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