Turmfalkenbruten an der A1 Liesertalbrücke 26.08.2014
Junger Turmfalke auf einem Brückenpfeiler
Nachdem 2013 zum ersten Mal Wanderfalken in einer vom NABU-Daun an der 52 m hohen A1 Liesertalbrücke bei Daun-Rengen aufgehängten Nisthilfe gebrütet und ein Junges großgezogen hatten, waren wir natürlich gespannt, ob es in diesem Jahr auch wieder klappen würde. Es klappte, auch wenn das Wanderfalkenpaar seinen Brutplatz in einer äußerst heftigen Auseinandersetzung mit Nilgänsen behaupten musste. Zwei Wanderfalkenjunge wurden groß, ein drittes Ei blieb unausgebrütet.
Ein weiteres Gelege auf dem übernächsten Pfeiler
Es blieb jedoch nicht alleine bei der Wanderfalkenbrut. Vom Autobahnamt Montabaur erhielten wir die Information, auf dem übernächsten Pfeiler befinde sich noch ein Gelege. Als wir einige Zeit später Gelegenheit hatten, den Pfeiler zu kontrollieren, fanden wir kein Gelege mehr vor, sondern bereits sieben kräftige junge Turmfalken. Sie saßen in dem 1,5 m tiefen Arbeitsschacht des Pfeilerkopfes. Darauf, dass die jungen Falken mit viel Mühe den Ausstieg über die senkrecht in den Schacht herabragende Abstiegsleiter aus Metall schaffen würden, wollten wir uns nicht verlassen. Daher stellten wir eine schnell gefertigte Holzleiter als schrägstehende Ausstiegshilfe in den Schacht. So kamen die Jungfallen ohne Probleme aus dem Schacht und flogen aus.
Noch ein Gelege auf dem Parallelpfeiler
Kurz darauf erhielten wir die Nachricht, auf dem Parallelpfeiler befinde sich noch ein Gelege. Die Kontrolle ergab, dass es sich um ein Turmfalkengelege mit sechs Eiern handelte. Aus ihm schlüpften später fünf Turmfalken. Dank schnell umgestellter Leiter schafften es auch diese Turmfalkenjunge ohne Probleme aus dem Schacht. Offen bleibt, ob es sich bei der zweiten Turmfalkenbrut um die Brut eines zweiten Paares handelt oder um ein Zweitgelege des ersten Paares oder ob sich der Terzel möglicherweise mit zwei Weibchen verpaart hatte.
Dank an die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Kaisersesch
Ein ganz herzlicher Dank gebührt Herrn Feyen von der zuständigen Autobahnmeisterei Kaisersesch und seinen Mitarbeitern. Sie ermöglichten uns die Gänge durch die Autobahnbrücke, wann immer es nötig war. Auf Grund der Konstruktion der Brücke ist es nämlich möglich, durch das Innere der 52 m hohen und 587 m langen Brücke hindurchzugehen und durch Bodenluken die Pfeilerköpfe zu kontrollieren bzw. in den Schacht des Pfeilerkopfes hinabzusteigen.
Eine ausführliche Darstellung der Turmfalkenbruten befindet sich in unserer Meldung Nisthilfen an Autobahnbrücken.
Lesen Sie hierzu auch die folgende Meldung:
Wanderfalke absolviert erfolgreich Jungfernflug 19.07.2013
Seine ersten Flüge hat das Wanderfalkenjunge an der A1 Liesertalbrücke bei Daun erfolgreich hinter sich gebracht. Dies belegen seine Aufenthalte auf Pfeilerköpfen ...