Zu Tode gefüttert   08.05.2020

 

                   Eine Folge völlig falsch verstandener Tierliebe

 

Seit mehreren Jahren erfreuen die Ziegen am Weinfelder Maar nicht nur die vielen Maarbesucher. Sie halten das Maargelände durch die Beweidung auch offen für lichtliebende Pflanzen und Tiere. Sie leisten auf diese Weise den entscheidenden Beitrag zum Erhalt des wertvollen Lebensraumes am Maar. Leider ereignete sich jedoch erneut ein Fall, wo durch offensichtlich völlig falsch verstandene Tierliebe ein junges Zicklein zu Tode kam. Ein Maarbesucher war auf ein verendetes Zicklein gestoßen und hatte darüber das Forum Daun informiert. Von dort hatte der Halter der Ziegen Kenntnis von dem verendeten Tier erhalten. So konnte er nicht nur das tote Zicklein bergen, er fand auch die Ursache des Verendens heraus.

 

Brot als Todesursache

Weitere Ziegen, darunter auch der Bock der Herde, wiesen mit ihren aufgebähten Bäuchen eindeutig darauf hin, was geschehen sein musste. Sie waren mit Brot gefüttert worden! Ziegen geben die in ihrem Pansen, einer großen Gärkammer des Magens, entstehenden Gärgase durch einen besonderen Reflex, den Ruktus, ab. Brot erzeugt mit seinen Kohlenhydraten jedoch ein Übermaß an Gärgasen, was zu einer Ruktusstörung führt. Die Gärgase können nicht mehr durch das für Wiederkäuer typische, besondere Rülpsen abgeben werden. Als Folge davon bläht sich der Pansen ungeheuer auf (Pansentympanie). Im Fall des Zickleins führte dies zum Tod. Der Tod der anderen Tiere konnte durch das Eingreifen des Ziegenhalters verhindert werden.

 

Den Tieren zuliebe: Nicht füttern! Hunde an die Leine!

Rund 25 ha Weidefläche steht der Ziegenherde am Weinfelder Maar zur Verfügung. Sie ist damit mehr als ausreichend groß, alle Ziegen und auch die 7 Esel zu ernähren. Sie brauchen kein zusätzliches Futter, schon gar keines, das ihnen den Tod bringt. Und noch etwas sollte für Maarbesucher selbstverständlich sein: Wer als Tierfreund den besten Freund des Menschen, seinen Hund, mit zum Maar nimmt, sollte ihn unbedingt anleinen. Am Maar haben Ziegen und Esel freien Auslauf, nicht aber Hunde. Auch die Hundebesitzer, die über ihren Hund sagen können, dass dieser nie eine Ziege beißen würde, sollten dies respektieren.

 

Lesen Sie zu diesem Beitrag auch die folgende Meldung:

Weinfelder Maar: Ziege von Hund angefallen   04.08.2015

Von einem nicht angeleinten Hund eines Maarbesuchers wurde ein junges Bockzicklein schwer verletzt. Ein faustgroßes Stück Fleisch wurde aus der Hinterkeule der jungen Ziege .

        Fragen zur Mitgliedschaft:

        service@nabu.de  oder

        Tel. 030/284984-40 00