Die Hitsche - das kleinste Maar der Eifel wird größer    

    02.04.2015

               Das ausgehobene Erdreich wird seitlich einplaniert

 

Mit gerade mal 60 m Durchmesser und einer Tiefe von 5 m ist die Hitsche, gelegen auf den Gemarkungen Gillenfeld und Udler, das kleinste Eifelmaar. Im Spätwinter und Frühjahr weist die Hitsche noch Wasser auf, ansonsten ist sie fast vollständig verlandet und wird außerhalb des feuchten Seggen- und Binsenbereichs landwirtschaftlich genutzt. Nun ermöglichte ein vom Land Rheinland-Pfalz getätigter Grunderwerb eine wesentliche ökologische Aufbesserung des Gebietes.

 

Problematischer Weg und Grenze

In der Nähe des Tiefpunktes des verlandeten Maarbodens führte ein landwirtschaftlicher Weg durch die Hitsche, der den auf der Gemarkung Gillenfeld liegenden versumpften Seggen- und Binsenbereich von der landwirtschaftlich genutzten Fläche des Maarbodens auf der Gemarkung Udler trennte. Dieser Weg stellte auch die Gemarkungsgrenze zwischen beiden Gemeinden dar, was die Durchführung von Gestaltungsmaßnahmen kolossal erschwerte. Die sumpfigen Parzellen auf der Gemarkung Gillenfeld hatte das Land RLP bereits in den 1990er Jahren aufkaufen können. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen auf der Gemarkung Udler entwerteten das Gebiet jedoch nicht nur weiterhin ökologisch, sie trugen auch entscheidend dazu bei, dass der Bereich in der Landschaft nicht mehr als Maar wahrgenommen werden konnte.

 

Als Maar wieder erkennbar, Vorteile für den Hochmoor-Perlmutterfalter

Ideen, die Situation an der Hitsche zu verbessern, hatte der zuständige Biotopbetreuer Gerd Ostermann schon lange. Als nun im aktuellen Flurbereinigungsverfahren unter maßgeblicher Mitwirkung der Landespflegerin beim DLR-Eifel Anne-Ruth Windscheif auch Parzellen auf  der Gemarkung Udler in den Besitz des Landes kamen, konnten die Vorschläge des Biotopbetreuers realisiert werden. Der den Maarboden durchschneidende Weg wurde ausgekoffert und zurückgebaut. Er wurde auf den Mittelhang des Maares in etwa 20 – 30 m Entfernung vom alten Verlauf verlegt. Die derzeit vorhandene Wasserfläche vergrößerte sich dadurch um etwa ein Drittel. Das angefallene Erdreich wurde auf einem angrenzenden, ebenfalls vom Land aufgekauften Acker verteilt. Dieser wird zu einem artenreichen Grünlandbereich umgewandelt. Dazu erfolgt die Ansaat des Grünlandes im Heublumen-Verfahren, d.h. es werden Heureste von artenreichen Wiesen mit den darin enthaltenen Samen auf der Fläche verteilt und eingearbeitet. Das neugebildete Grünland stellt eine wertvolle Ergänzung der am Dürren Maar im vergangenen Winter zum Erhalt des bedrohten Hochmoor-Perlmutterfalters durchgeführten Pflegemaßnahmen dar.

Lesen Sie zu diesem Beitrag auch die folgende Meldung:

Dürres Maar: Mehr Blumenwiesen für den Hochmoor-Perlmutterfalter   05.12.2014

Das Dürre Maar beherbergt auf seinen Moorflächen mit dem Hochmoor-Perlmutterfalter einen der seltensten Schmetterlinge in Rheinland-Pfalz. Neben dem Dürren Maar ...

        Fragen zur Mitgliedschaft:

        service@nabu.de  oder

        Tel. 030/284984-40 00