Neue Lebensräume für Amphibien am Fuchskopf bei Daun  20.11.2011

                                       Die neuen Tümpel

Neue Lebensräume für Amphibien am Fuchskopf bei Daun 20.11.2011

Die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts zu erhalten oder wiederherzustellen, ist eines der erklärten Ziele des im vergangenen Jahr etablierten Naturparks Vulkaneifel. Ein erster Anfang dazu wurde nun gemeinsam vom NABU-Daun, der Unteren Naturschutzbehörde sowie der Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH als Trägerin des Naturparks durch das Anlegen von vier Amphibientümpeln in Daun-Neunkirchen gemacht. Amphibien und Libellen haben besonders unter dem Beseitigen von Kleingewässern zu leiden, da sie auf Gewässer angewiesen sind, um sich fortpflanzen zu können. Als ursprünglicher Quell des Lebens hat Wasser zudem generell eine besondere Bedeutung.

 

Die Ausgangslage

Schon vor mehreren Jahrzehnten hatte der NABU-Daun von der Stadt Daun auf der Gemarkung Neunkirchen am Fuße des Fuchskopfs geeignetes Gelände gepachtet und dort drei Amphibientümpel angelegt. Einige Jahre später wurden angrenzende Parzellen erworben und zusammen mit dem THW drei zusätzliche Tümpel angelegt. Im vor wenigen Jahren eingeleiteten Flurbereinigungsverfahren Neunkirchen konnten nun weitere Nachbarparzellen aufgekauft werden, um auch dort Tümpel anlegen zu können. Allein, es fehlte dazu ganz einfach das Geld.

 

Die Dreierkombination

Quasi als Blaupause diente für das Kommende eine Gemeinschaftsaktion von NABU-Daun und Unterer Naturschutzbehörde zur Anlage eines Amphibientümpels in der Nähe des NSG Sangweiher im vorletzten Jahr. Der NABU hatte seine dortigen Eigentumsflächen zur Verfügung gestellt und die Untere Naturschutzbehörde die Planung, die Durchführung des Genehmigungsverfahrens und die Finanzierung der Kosten für das Anlegen eines großen Amphibienteichs aus Mitteln von Ausgleichszahlungen für Eingriffe in die Natur übernommen. Auch in Neunkirchen stellte der NABU seine Eigentumsflächen zur Verfügung und die Untere Naturschutzbehörde übernahm Planung und Durchführung des Genehmigungsverfahrens. Neu war diesmal die Beteiligung des gerade etablierten Naturparks Vulkaneifel. Quasi als Dritter im Bunde übernahm der Naturpark die Finanzierung des Projekts.

 

Die Durchführung

Angesichts des seit Wochen trockenen Wetters herrschten in der vergangenen Woche ideale Voraussetzungen, die Maßnahme an einer ansonsten sehr feuchten bis sumpfigen Stelle durchführen zu können. Nach dem Abstecken der Tümpelumrisse war das eigentliche Anlegen der Tümpel in weniger als zwei Tagen erledigt. Mit dazu bei trugen auch die Geländeverhältnisse vor Ort. Statt das ausgehobene Erdreich auf Lkw verladen und dann abzutransportieren zu müssen, war es möglich, das Erdreich im Umkreis der Tümpel anzusammeln und sogleich flach einplanieren zu können. Dies sparte nicht nur Zeit und erhebliche Kosten, sondern verschonte auch den Boden vor unnötiger Verdichtung durch Lkw-Fahrten.

 

Ein Blick voraus

Dass die Stellen für die Tümpel richtig ausgewählt worden waren, zeigte sich bald. Noch am selben Tag, an dem sie ausgehoben worden waren, sammelte sich trotz fortdauernder Trockenheit das erste Wasser am Boden der Tümpel. Noch sieht das ganze Gelände roh, um nicht zu sagen, schlimm aus. Auch der Anblick im nächsten Jahr wird für manchen gewöhnungsbedürftig sein. Dann nämlich wird sich das Gelände erfahrungsgemäß in eine Distelwüste verwandeln. Im Jahr darauf, allerspätestens ein weiteres Jahr später, wird sich allerdings dort wieder die Pflanzenwelt eingestellt haben, die auch vorher anzutreffen war – und nur die Wasserflächen lassen noch erahnen, dass hier zum Vorteil der Natur diese umgestaltet wurde.

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