Naturpark verkehrt   28.11.2010

Das Trauerspiel um die von der Kreisverwaltung Vulkaneifel beabsichtigte Einziehung der K77 zwischen Salm und Birresborn wurde in der Nachricht „Landkreis Vulkaneifel: Keine Entschneidung!“ dargestellt. Bei all dem ging es ganz offensichtlich weniger um die Sache als um eine Positionierung im beginnenden Landtagswahlkampf. So bedauerlich es auch ist, wenn mit plakativen Parolen auf Stimmen geschielt und mit Grundsatzentscheidungen unbequemen Einzelfallbetrachtungen ausgewichen wird, so überrascht es doch, dass nun auch noch ausgerechnet der gerade erst etablierte Naturpark Vulkaneifel als Argument gegen eine Einziehung der K77 herhalten muss.

 

Naturpark berücksichtigen

Im Zusammenhang mit der geplanten Einziehung von Kreisstraßen hatten sechs Dauner Naturschutzverbände in einer gemeinsamen Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass es bei der Kreisstraßendiskussion um mehr gehe als nur um eine Entlastung der Kreishaushalts. Sie hatten u.a. darauf hingewiesen, dass erst vor wenigen Monaten der Naturpark Vulkaneifel etabliert worden sei. Die zur Einziehung vorgesehene K77 durchschneide eine Kernzone des Naturparks, den Salmwald. In der Kernzone solle laut Verordnung (VO) des Naturparks „eine naturnahe Erholung in der Stille“ ermöglicht werden. Mit der beabsichtigten naturnahen Erholung in der Stille sei die K77 jedoch nicht in Einklang zu bringen.

 

Reaktion eines Ortsbürgermeisters

Eine Reaktion darauf kam von einem Ortbürgermeister, dessen Ortsgemeinde allerdings nicht an der K77 liegt. Er teilte uns per Mail folgendes mit:

 

„Bei der Zustimmung des Naturparks in unserer Gemeinde wurde uns versichert dass es keinen Nachteil für die im Naturpark liegenden Gemeinden gibt. Deshalb habe ich die Sache befürwortet und mit Beschluss des Gemeinderates unterstützt. Nun bin ich maßlos enttäuscht, dass so kurz danach schon die ersten Forderungen kommen, die wir in den betroffenen Gemeinden nicht wollen. Die Argumente möchte ich nicht wiederholen die sind Ihnen reichlich bekannt. Ich darf Sie bitten, hier keine Forderungen zu stellen, die den betroffenen Gemeinden nicht zuzumuten sind ! Wir sind alle für den Naturpark, aber nicht um jeden Preis.“

 

Erholung in der Stille an Motorradstrecke?

Sollte es wirklich so sein, dass in den langen Jahren des Naturparkwerdens den Ortsgemeinden Dinge zugesagt wurden, die keinen Niederschlag in der VO gefunden haben, aber heute genutzt werden können, gegen die Umsetzung des Schutzzwecks des Naturparks zu argumentieren? Die Straßen, die zusätzlich zur K77 den Salmwald durchschneiden, sind auf Grund ihrer Verkehrsfunktion unverzichtbar. Nicht so die K77, für die es zumutbare Alternativen gibt. Als schmale, bergige und kurvenreiche Waldstraße wird sie zudem zur Urlaubszeit gerne als Motorradstrecke genutzt. Ihre Einziehung wäre der entscheidende Beitrag, die in der VO festgeschriebene Erholung in der Stille zu ermöglichen. Man darf gespannt sein, was nun noch alles zum Nachteil für die Gemeinden deklariert und damit abgebügelt wird!

 

Was bringt der Naturpark?

Außerhalb der Kernzonen schränkt die Naturpark-VO nichts von dem ein, was vorher möglich war: Gesteinsabbau wie bisher, Land- und Forstwirtschaft wie bisher, Bau- und Gewerbegebietsausweisungen wie bisher, traditionelle Autorennen wie bisher usw. Die Frage, was angesichts der vollkommen „weichgespülten“ VO der Naturpark überhaupt bringe, beantworten viele Naturschützer mit einem resignierenden Schulterzucken. Kommunalpolitiker haben darauf jedoch eine ganz präzise Antwort: „Der Naturpark verbessert unsere Möglichkeiten, an EU-Mittel zu kommen“. (Trierischer Volksfreund 1.10.2010),

Naturpark verkehrt
Naturpark verkehrt

Naturpark verkehrt   28.11.2010

 

Das Trauerspiel um die von der Kreisverwaltung Vulkaneifel beabsichtigte Einziehung der K77 zwischen Salm und Birresborn wurde in der Nachricht „Landkreis Vulkaneifel: Keine Entschneidung!“ dargestellt. Bei all dem ging es ganz offensichtlich weniger um die Sache als um eine Positionierung im beginnenden Landtagswahlkampf. So bedauerlich es auch ist, wenn mit plakativen Parolen auf Stimmen geschielt und mit Grundsatzentscheidungen unbequemen Einzelfallbetrachtungen ausgewichen wird, so überrascht es doch, dass nun auch noch ausgerechnet der gerade erst etablierte Naturpark Vulkaneifel als Argument gegen eine Einziehung der K77 herhalten muss.

 

Naturpark berücksichtigen

Im Zusammenhang mit der geplanten Einziehung von Kreisstraßen hatten sechs Dauner Naturschutzverbände in einer gemeinsamen Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass es bei der Kreisstraßendiskussion um mehr gehe als nur um eine Entlastung der Kreishaushalts. Sie hatten u.a. darauf hingewiesen,  dass erst vor wenigen Monaten der Naturpark Vulkaneifel etabliert worden sei. Die zur Einziehung vorgesehene K77 durchschneide eine Kernzone des Naturparks, den Salmwald. In der Kernzone solle laut Verordnung (VO) des Naturparks „eine naturnahe Erholung in der Stille“ ermöglicht werden. Mit der beabsichtigten naturnahen Erholung in der Stille sei die K77 jedoch nicht in Einklang zu bringen. 

 

Reaktion eines Ortsbürgermeisters

Eine Reaktion darauf kam von einem Ortbürgermeister, dessen Ortsgemeinde allerdings nicht an der K77 liegt. Er teilte uns per Mail folgendes mit:

„Bei der Zustimmung des Naturparks in unserer Gemeinde wurde uns versichert dass es keinen Nachteil für die im Naturpark liegenden Gemeinden gibt. Deshalb habe ich die Sache befürwortet und mit Beschluss des Gemeinderates unterstützt. Nun bin ich maßlos enttäuscht, dass so kurz danach schon die ersten Forderungen kommen, die wir in den betroffenen Gemeinden nicht wollen. Die Argumente möchte ich nicht wiederholen die sind Ihnen reichlich bekannt. Ich darf Sie bitten, hier keine Forderungen zu stellen, die den betroffenen Gemeinden nicht zuzumuten sind ! Wir sind alle für den Naturpark, aber nicht um jeden Preis.“

 

Erholung in der Stille an Motorradstrecke?

Sollte es wirklich so sein, dass in den langen Jahren des Naturparkwerdens den Ortsgemeinden Dinge zugesagt wurden, die keinen Niederschlag in der VO gefunden haben, aber heute genutzt werden können, gegen die Umsetzung des Schutzzwecks des Naturparks zu argumentieren? Die Straßen, die zusätzlich zur K77 den Salmwald durchschneiden, sind auf Grund ihrer Verkehrsfunktion unverzichtbar. Nicht so die K77, für die es zumutbare Alternativen gibt. Als schmale, bergige und kurvenreiche Waldstraße wird sie zudem zur Urlaubszeit gerne als Motorradstrecke genutzt. Ihre Einziehung wäre der entscheidende Beitrag, die in der VO festgeschriebene Erholung in der Stille zu ermöglichen. Man darf gespannt sein, was nun noch alles zum Nachteil für die Gemeinden deklariert und damit abgebügelt wird!

 

Was bringt der Naturpark?

Außerhalb der Kernzonen schränkt die Naturpark-VO nichts von dem ein, was vorher möglich war: Gesteinsabbau wie bisher, Land- und Forstwirtschaft wie bisher, Bau- und Gewerbegebietsausweisungen wie bisher, traditionelle Autorennen wie bisher usw. Die Frage, was angesichts der vollkommen „weichgespülten“ VO der Naturpark überhaupt bringe, beantworten viele Naturschützer mit einem resignierenden Schulterzucken. Kommunalpolitiker haben darauf jedoch eine ganz präzise Antwort: „Der Naturpark verbessert unsere Möglichkeiten, an EU-Mittel zu kommen“. (Trierischer Volksfreund 1.10.2010)

 

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