Ortsgemeinde Oberstadtfeld mit beispielhafter Initiative 13.09.2008

                 Uranusstation am Kosmosradweg vor Oberstadtfeld

In beispielhafter Weise bereicherte die Ortsgemeinde Oberstadtfeld den neuen Kosmosradweg. Sie legte zwei Tümpel an der Uranusstation an und stellte dort eine alte Pferdetränke als historisches Zeugnis frei.

 

Radwege als Attraktion

Seit Juni verfügt die Vulkaneifel als zusätzliche Attraktion über einen Planetenweg. Auf 20 km Länge vermittelt die als „Kosmosradweg Kleine Kyll“ bezeichnete Strecke zwischen Daun und Meerfeld ein im wahrsten Sinne des Wortes erfahrbares oder auch ergehbares Modell unseres Sonnensystems. Mit entsprechendem finanziellen Aufwand wurden Stationen eingerichtet, an denen große Stelen aus Edelstahl über die einzelnen Planeten und unsere Galaxie informieren. Zudem wurde die Route durch Beschilderung und Befestigen bisheriger Wirtschaftswege insgesamt radwegtauglich gemacht.

 

Bereicherung für Kosmosradweg

Bereichert wurde die Umgebung der Uranusstation des Kosmosradweges in der Gemarkung Oberstadtfeld. Unter Mitarbeit des zuständigen Revierförsters erwarb die Ortsgemeinde Oberstadtfeld in direkter Nähe zur Uranus-Station eine Feuchtfläche, um dort zwei Tümpel anzulegen. Ein Besatz mit Fischen ist nicht vorgesehen. Die Tümpel sollen sich vielmehr ungestört natürlich entwickeln können.

 

Da diese Maßnahme auch behördlicherseits begrüßt und abgesegnet wurde, konnten nach dem Erwerb der Fläche die aufstockende durchgewachsene Weihnachtsbaumkultur gerodet und die beiden Tümpel angelegt werden. Zonen verschiedener Wassertiefe sorgen dafür, dass den Ansprüchen unterschiedlichster Wasserlebewesen Genüge getan wird.

 

Derzeit ist noch nicht absehbar, ob beide Tümpel ganzjährig Wasser führen werden. Aber auch nur zeitweise wasserführende Tümpel stellen eine wesentliche Bereicherung der Natur dar. Für Amphibien sind temporäre Gewässer zudem ausgesprochen vorteilhaft.

 

In der Zeit, in der die Tümpel Wasser führen, können die Amphibien in der Regel ihren Fortpflanzungszyklus abschließen. Das anschließende zeitweise Trockenfallen verhindert das Entstehen einer Fischpopulation, die sich über Laich und Larven der Amphibien hermachen könnte.

 

Pferdetränke freigestellt

Aber mit den Tümpeln noch nicht genug! Ein bis dahin vollständig zugewachsenes historisches Zeugnis in unmittelbarer Nähe ließ die Ortsgemeinde wieder sichtbar machen. Auf den ersten Blick scheint es sich dabei um einen Brunnen zu handeln. In der Tat diente die Anlage einst auch dem Löschen von Durst. Allerdings wurde hier der Durst von Arbeitspferden gelöscht, die während des Dritten Reichs beim Bau von Verteidigungs- und Bunkeranlagen in der Nähe von Oberstadtfeld eingesetzt worden waren.

 

Imagesteigerung

Einer Gemeinde, die auf eigene Kosten den Naturhaushalt verbessert (Anlage der beiden Tümpel), zudem darauf achtet, ihre Geschichte wieder sichtbar zu machen (Freistellen der Pferdetränke) und auf diese Weise ihr Image deutlich steigert, wäre zu wünschen, dass sie nicht nur viele zusätzliche Besucher zu verzeichnen hat, sondern auch viele Nachahmer findet.

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