Der Klimawandel findet nicht statt  03.11.2006

                Skipiste am Mäuseberg im NSG Dauner Maare

Der Klimawandel findet nicht statt – zumindest nicht an der Skipiste am Mäuseberg im NSG Dauner Maare. Zwar konnte man auch in Daun noch bis Ende Oktober in den Straßencafés im Freien sitzen und nach Klimatologen und Ökologen befassen sich nun sogar Wirtschaftswissenschaftler mit den ökonomischen Folgen der zunehmenden Erderwärmung. Aber das NSG Dauner Maare betrifft dies anscheinend alles nicht. Dort sollen nämlich zur Verbesserung der Wintersportbedingungen an der Skipiste am Mäuseberg eine Beschneiungsanlage installiert werden.

 

Angefangen hat alles mit der Beobachtung, dass die Eifelwinter immer weniger Schnee bringen. Der Ski Club Daun fürchtete daher um seinen Fortbestand. Entweder müsse er das Vereinsleben einstellen oder mit Schneekanonen aufrüsten, so argumentierte der Ski Club Daun in seinem Antrag vom 18.2.2000.

 

Das Manko: Nur die Stadt Daun als Grundstückseigentümerin des Pistengeländes war berechtigt, einen solchen Antrag zu stellen. Die Stadt nahm sich daher des Anliegens des Vereins an und stellte nun ihrerseits am 24.10.2003 einen entsprechenden Antrag. Hatte jedoch der Verein in seinem Antrag argumentiert, zum Erhalt des Vereinslebens aufzurüsten zu müssen und damit „auch das touristische Angebot gerade im Winter in der strukturarmen Eifel zu stärken“, so erfuhr das Anliegen des Vereins im Antrag der Stadt eine wundersame Wandlung. Nicht mehr primär um die vermeintliche Existenznot des Vereins ging es nunmehr. Als Vorhaben von „regionalwirtschaftlich größter Bedeutung“ sollen die Schneekanonen eine „immense Steigerung der Bruttowertschöpfung im äußerst schwachen Eifeler Winterhalbjahr“ herbeiführen.

 

Ohne dass ihr Antrag formell abgelehnt worden wäre, stellte die Stadt Daun am 12.8.2005 einen neuen modifizierten Antrag. In ihm wurde auf die vorgesehene Wasserentnahme aus dem Gemündener Maar verzichtet und stattdessen für das erforderliche Wasser eine Entnahme aus der Lieser vorgesehen.

 

NABU, BUND, Landesjagdverband und Eifelverein lehnten in ihren Stellungnahmen im Rahmen der Verbandsbeteiligung die Planung ab.

 

Die SGD Nord, zuständig für die Erteilung der erforderlichen Befreiung von der Schutzverordnung NSG Dauner Maare, genehmigte das Vorhaben bisher nicht. Zu viele Fragen blieben ihrer Ansicht nach offen, die nunmehr seitens der Stadt Daun nachbearbeitet werden müssen. Man darf gespannt sein, wie dies gelingen soll.

 

Den genauen Wortlaut der 17-seitigen Stellungnahme des NABU mit detaillierten Quellenangaben finden Sie hier.

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