„Märchen-Urwaldpfad“ als neuer Themenweg  07.09.2006

                      Ein schöner Wald aber gewiss kein Urwald

Ein neuer Themenweg soll im Rahmen der weiteren Inwertsetzung der Maarlandschaft als „Märchen-Urwaldpfad“ interessierten Naturfreunden die Möglichkeit bieten, drei der kleineren Eifelmaare und ihre direkte Umgebung genauer kennenzulernen. (Märchen hier im doppelten Sinne. Märchen einmal als bekannte Erzählform und einmal als Verkleinerung von Maar). Der geplante Themenweg startet am Holzmaar, führt zum kleinsten Maar, der Hitsche, und am Dürren Maar vorbei zurück zum Holzmaar. Schautafeln am Ausgangspunkt und an einzelnen Stationen sollen einen Überblick geben über die landschaftlichen Besonderheiten sowie die Themen des Weges erläutern.

 

Wenig Urwaldmäßiges

Viel Phantasie braucht man allerdings in puncto Urwald. Urwaldmäßiges gibt es dort noch nicht viel zu erleben. Im Gegenteil: Frische Baumstümpfe und abgeschnittenes Astwerk künden davon, dass hier kürzlich erst große, in den Auwald eingesprengte alte Fichten und ein kleiner Fichtenhorst am Hang der Aue gefällt worden waren.

 

Die Erklärung: In der zuständigen Arbeitsgruppe war getreu der reinen Lehre, dass Fichten als standortfremde Bäume nichts in einer Bachaue zu suchen hätten, die Entfernung der Bäume beschlossen worden.

 

Urwald als Marketing-Gag?

Insgesamt ist nach unserer Ansicht der verhältnismäßig schmale Geländestreifen entlang eines Teils des Sammetbaches viel zu klein, als dass sich dort ein richtiger Urwald entwickeln könnte. Dies verhindern allein schon die Zwänge der Verkehrssicherheit.

 

Wird hier also aus Gründen des Marketings mit einer griffigen Bezeichnung operiert, der es vor Ort aber an Inhalt fehlt? Sehr anspruchsvoll formuliert und sehr dick aufgetragen? Möglicherweise aber auch ein Schuss, der im Hinblick auf die touristische Inwertsetzung nach hinten losgehen kann! Wer lässt sich als Tourist schon gerne in einen Urwald locken, den er sich derzeit vor Ort aber erst in seiner Phantasie vorstellen muss?

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