VulkanBike Trailpark: Gründe für das Desaster 08.07.2006

                            Attraktiver Waldweg in der Vulkaneifel

Die VulkanBike Trailpark-Planung hat sich inzwischen mehr und mehr zu einem Desater entwickelt. Daher organisierte der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV) eine Veranstaltung zum Thema: „Vertragen Natur und Wildtiere auch noch den VulkanBike Trailpark?“ Im vollbesetzten Dauner Forum diskutierten zuerst unter der Moderation des Sportreporters Arnim Basche 10 Podiumsteilnehmer und anschließend das Publikum die Thematik.

 

Erfreulich aus Sicht des NABU, dass es in den Beiträgen nicht nur um das jagdbare Wild ging. Dabei zeigte sich auch, dass trotz unterschiedlicher Auffassungen in anderen Bereichen hinsichtlich des Trailparks LJV und NABU an einem Strang ziehen, was sowohl seitens des Präsidenten des LJV als auch seitens der NABU-Gruppe Daun hervorgehoben wurde.

 

Der Verlauf der Versammlung offenbarte die Gründe für das Trailpark-Desaster:

  • Entgegen der üblichen Praxis, wissenschaftliche Erkenntnisse oder Planungsvorgaben zu beachten und bestimmten, empfindlichen Gebieten besondere Beachtung zukommen zu lassen, wurde erst einmal geplant als gäbe es solche Vorgaben nicht und keine Erkenntnisse über die Auswirkungen von Natursportarten auf die Tierwelt.
  • Nach den Ausführungen von Bürgermeister Klöckner war dieses Vorgehen mit der SGD Nord abgesprochen. Da kann man nur den Kopf schütteln! Welcher Bauherr beispielsweise lässt von einem Architekten ein Haus planen und erkundigt sich erst im Nachhinein nach der vorgeschriebenen Geschosshöhe, Abstand zum Nachbarn, Anschluss an Versorgungsleitungen usw.?
  • Bedingt durch die unterschiedlichen Verwaltungsabläufe innerhalb der 5 beteiligten Verbandsgemeinden ( Daun, Gerolstein, Kelberg, Manderscheid, Ulmen) wurden die Interessengruppen vor Ort zeitlich und inhaltlich ganz unterschiedlich über das Vorhaben informiert, was zu nachvollziehbarer Verärgerung führte.
  • Es wurde viel zu wenig Zeit aufgewendet, um die von Bikern und von anderer Seite vorgeschlagenen Routen im Gelände und deren Auswirkungen auf die Natur zu überprüfen.

Diese Planung, als „marktfähiges“ Konzept zu kommunizieren, musste trotz der Beteuerungen, man sei zu Korrekturen bereit, bei den Beteiligten zwangsläufig zu dem Eindruck führen, von einer vorgegebenen Planung „überfahren“ worden zu sein.

 

Wie geht es nun weiter?

Eigentlich müssen die Planer so ziemlich von vorne beginnen. Alleine auf Grund der vielen Einsprüche der Gemeinden und der Jagd dürfte kaum eine Route wie geplant zu realisieren sein – vorausgesetzt, man nimmt die angekündigten Konsensgespräche ernst. Und die angekündigte Einbeziehung der Naturschutzverbände steht noch völlig aus!

Lesen Sie hierzu auch die folgende Meldung:

VulkanBike Trailpark: Mit heißer Nadel gestrickt   13.05.2006

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