Glanbulle Zeus herrscht am Sangweiher   19.09.2015

      Glanbulle Zeus im Sangweiher nach Verlassen des Transportwagens

Der zweieinhalbjährige Glanbulle Zeus herrscht seit gestern über die bisher ausschließlich aus Mutterkühen mit ihren Kälbern bestehende Glanviehherde im Naturschutzgebiet (NSG) Sangweiher. Die dem Landwirt Leo Kordel vom Partnerbetrieb Naturschutz Weinfelder Hof gehörende Herde beweidet im Rahmen des LEADER-Projekts „Dauner Maarlandschaft“ den Sangweiher. Aufgabe der Herde ist es, durch kontinuierliche Beweidung eine Verbuschung zu vermeiden und so den Sangweiher in seiner Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. An dieser Aufgabe wird sich nun auch der Bulle Zeus beteiligen, wobei ihm noch eine besondere Aufgabe zukommt. Er soll dafür sorgen, dass die neun Kühe der Herde nach einer Trächtigkeitsdauer von rund neun Monaten die Herde auf ganz natürliche Weise vergrößern.

 

NABU-Daun als Sponsor

Der NABU-Daun ist Eigentümer mehrerer Hektar Fläche im Sangweiherbereich. Dieses Gelände soll im Sinne des Artenschutzes, speziell für Vögel, erhalten bleiben. Ohne Beweidung würde der Erhalt des für die Vogelwelt wichtigen Grünlandes immer wiederkehrende, arbeitsintensive Einsätze zum Beseitigen von aufkommenden Sträuchern nach sich ziehen. Der NABU hat sich daher dafür entschieden, durch das Sponsern des Bullen seinen Beitrag dazu zu leisten, dass die Glanviehrinder die Arbeit erledigen, die sonst die Mitglieder der NABU-Gruppe Daun dort erbringen müssten. Die so gewonnene Zeit kann für Arbeiten auf anderen NABU-Flächen aufgewendet werden.

 

Gekörter Bulle einer fast ausgestorbenen Haustierrasse

Die Rinder am Sangweiher erfüllen jedoch nicht nur eine Aufgabe als vierbeinige Landschaftspfleger, sie tragen auch zum Erhalt einer fast ausgestorbenen Haustierrasse bei –  dem Glanvieh. Die am Sangweiher grasenden Glankühe stammen vom Arche- und Biolandhof Hubertusblick bei Hermespand. Dort züchtet seit vierzig Jahren der frühere Veterinär Horst Backmann Tiere von Haustierrassen, die auszusterben drohen. Der nun vom NABU gesponserte Bulle entstammt dieser Zucht und wurde von dem zuständigen Zuchtverband gekört. Er kann somit als Zuchtbulle zur Erhaltung der Glanviehrasse beitragen. Im Gegensatz zu den auf Höchstleistung gezüchteten Fleisch- und Milchrindern, die deswegen auch nicht ohne Kraftfutter auskommen, kann Glanvieh gänzlich ohne Zufütterung von dem leben, was auf den recht kargen Böden der Eifel wächst.

 

Die nachfolgende Bildergalerie gibt einen kleinen Einblick in die Freilassung des Bullen Zeus im Sangweiher. Zum Vergrößern Bilder anklicken.

Lesen Sie zu diesem Beitrag auch die folgende Meldung:

NSG Sangweiher: Neues Beweidungsprogramm gestartet   19.05.2015

Nach dem Weinfelder Maar ist am Sangweiher ein zweites großes Beweidungsprogramm im Rahmen des LEADER-Projektes "Dauner Maarlandschaft" gestartet worden. ...

        Fragen zur Mitgliedschaft:

        service@nabu.de  oder

        Tel. 030/284984-40 00