Trautzberger Maar: Ein weiteres Auge für die Eifel   15.11.2014

                 Das Trautzberger Maar füllt sich allmählich mit Wasser

Die wassergefüllten Maare der Vulkaneifel werden gemeinhin als die Augen der Eifel bezeichnet – erinnert doch das Blau des Maarwassers, dazu noch eingebettet in eine Landschaftsvertiefung, an Augen. Seit etwa zwei Monaten nun ist der Landkreis Vulkaneifel um ein weiteres Auge reicher: Am Trautzberger Maar wurden im August/September Arbeiten zur Wiedervernässung durchgeführt. Seitdem beginnt sich das bisherige Trockenmaar wieder mit Wasser zu füllen.

 

Die Geburtsstunde der Idee

Um einen besseren Schutz der Landschaft um den Wartgesberg zu erreichen, hatte der NABU-Daun seinerzeit vorgeschlagen, den Bereich um den Wartgesberg und Strohner Schweiz großflächig als Naturschutzgebiet (NSG) auszuweisen und dazu auch eine Gebietsabgrenzung vorgelegt. Wenn auch keine direkte Anbindung an diese Bereiche bestand, so sollte doch auch das Trautzberger Maar ein Bestandteil dieses NSG werden. Und in der Tat, heute gehört das Trautzberger Maar, zu dem im Juni 2011 ausgewiesenen 185 ha großen NSG „Wartgesberg, Alfbachtal bei Strohn, Braunebachtal bei Mückeln und Trautzberger Maar“. Was lag nun näher, als eine Wiedervernässung des vor Jahrzehnten trockengelegten Trautzberger Maares anzugehen?

 

Die Ortsgemeinde Strohn

Bei der Ortsgemeinde Strohn fielen sowohl der Vorschlag, das auf ihrer Gemarkung gelegene Trautzberger Maar in ein NSG miteinzubeziehen wie auch der Gedanke der Wiedervernässung auf fruchtbaren Boden. Wenn auch die Ortsgemeinde über eigene Flächen im Maarbereich verfügte, so befanden sich jedoch die für die Wiedervernässung unbedingt erforderlichen Flächen des Maarbodens in privater Hand. Mit dem Aufkauf dieser Flächen schaffte die Ortsgemeinde schließlich die Voraussetzungen zur Realisierung der Idee.

 

Die Natur- und Geopark GmbH Vulkaneifel

Unabhängig vom Trautzberger Maar hatte die Arbeitsgemeinschaft Dauner Naturschutzverbände, der auch der NABU angehört, im Hinblick auf die Tätigkeit der Natur- und Geopark GmbH die Anlage von Wasserflächen vorgeschlagen. Dieser Vorschlag fand Aufnahme in den Masterplan des Natur- und Geoparks. Als offizieller Träger der Maßnahmen zur Wiedervernässung übernahm nun die Natur- und Geopark GmbH die Fortführung der weiteren Arbeiten, d.h. Durchführung der erforderlichen Ortstermine, Aufstellung der Planung, Finanzierung und schließlich die praktische Durchführung. Erfreulich dabei auch, dass das Land die etwa 20.000 EUR teure Maßnahme zu 100% bezuschusste.

 

Die Maßnahmen

Die entscheidende Maßnahme zur Wiedervernässung bestand im Kappen der vor Jahrzehnten verlegten Drainagen. Zwei verschiedene Systeme in unterschiedlichen Tiefen (80 cm und 2,70 m) führten das Wasser komplett ab. Nach ihrer Unterbrechung füllt sich der Maarboden nun allmählich mit Wasser. Da das Maar nicht durch einen eigenen Bach gespeist wird – wie etwa das Eichholzmaar oder das Holzmaar –, wird es eine Weile dauern, bis sich das Maar mit Wasser gefüllt haben wird. Auch ist der Einzugsbereich nicht sehr groß, so dass verhältnismäßig wenig Wasser zuläuft. Auf Grund der vorhandenen Geländestruktur, die unverändert blieb, wird die Wasserfläche nur eine maximale Tiefe von etwa 2 m erreichen können. Von daher ist das neue Auge der Eifel dann doch eher ein Äugelchen.

 

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